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Nach so viel Spektakel trödeln wir zunächst ein wenig an der Küste entlang südwärts -
 irgendwo in Oman soll es doch ausser Felsen auch etwas Sand geben !?
Nach welchen Kriterien die während des Kampfes jederzeit mit Stricken gesicherten Viecher nach einigen Minuten wieder getrennt werden, hat sich uns nicht erschlossen - aber jeder von uns an Stelle eines der Stiere hätte sich mit Sicherheit als erstes den mit Megaphon und Sirenengeheul herumschreienden "Sportkommentator" vor die Hörner genommen !
Nacheinander wird jeweils ein Kampfpaar in die Mitte des Platzes geführt - und dann geht es mehr oder weniger direkt und ungestüm zur Sache ...
Das weitestgehend unblutige Spektakel findet in einer Art Arena statt, an derem äusseren Rand ca. 30 mächtige Bullen angepflockt auf ihren Einsatz warten und zur eigenen Einstimmung sowie zur Beeindruckung des Gegners unter lautem Gebrüll tiefe Löcher in den Sand graben ...
Es kommt dann aber wieder etwas anders :
Omani sind kontaktfreudig und gastfreundlich, wir werden ohne rechte Chance auf Einspruch in das Haus von Ibrahim zum Mittagessen gebeten und weil gerade Freitag (also Sonntag) ist, bekommen wir auch noch Gelegenheit, einer besonderen traditionellen Attraktion, dem Bullenkampf, zuzusehen !
 ... sowie den Palast des Sultans, der aber in der Regel nur zu Repräsentationszwecken bei Staatsbesuchen genutzt wird.
Unser erster Aufenthalt in Maskat hat eigentlich nur logistische Gründe : Beschaffung eines neuen Akkus für eine unserer Kameras und Inspektion der lokalen MAN Werkstatt, um hier ggf. vor Rückkehr nach Dubai einen umfassenden Öl- und Filterservice durchführen zu lassen. Quasi im Vorbeiflug ein Blick auf die Yacht des Sultans (das bescheidene Boot links vorne, Kreuzfahrtschiff zum Vergleich liegt hinten rechts) ...
Auf dem Weg Richtung Hauptstadt und Küste erwischt es uns dann doch noch : an einem schönen Badeplätzchen fällt ein Jeep Konvoi mit Tages-touristen von einem in Maskat liegenden Kreuz-fahrtschiff ein ! Und selbst die Guides wundern sich, wie wir es bis hierher geschafft haben.
Grandiose Aussichten, Farben, Stimmungen - nicht ganz leicht, sich immer wieder loszureissen, aber das Land ist deutlich grösser, als man von einem "Sultanat" erwarten mag !
Am Ende eines 1 1/2 stündigen Marsches auf schmalem Pfad entlang des oberen Canyon Drittels : terrassierte Felder und Steinhütten, die zeitweise sogar noch bewohnt werden !
Von Herrn Flott´s Schuh bis zur Kante sind es 20 cm horizontal, von da aus geht es 100.000 cm vertikal nach unten !
Oder man erkundet einige der nicht von jedem befahrbaren Bergpisten z.B. hinauf auf den Jebel Shams mit grandiosen Ausblicken in den "Grand Canyon" Omans, das Wadi Ghul..
In Oman gibt es allerdings zahlreiche Möglichkeiten, sich dem (noch gemässigten) Touri- Andrang zu entziehen -
eine Option ist die Flucht in eines der nicht im Programm der Veranstalter gelisteten, abgelegenen Wadis (hier das Wadi Tanuf) : wilde, unberührte Landschaft zum Bestaunen und Bewandern und - Ruhe !!
Der würdig dreinblickende Herr ist übrigens der seit einem unblutigen Putsch gegen seinen Vater im Jahr 1970 herrschende und von der Bevölkerung verehrte, mittlerweile aber recht betagte Sultan Quaboos, unter dessen Regentschaft Oman einen verträglichen und erfolgreichen Weg in die Moderne inklusive der politischen und gesellschaftlichen Beteiligung der FRAUEN ! gefunden hat.
Wir sind von Dubai aus südöstlich über den Grenzübergang Al Ain eingereist, die ersten Stationen Ibri, Bahla, Nizwa entlang des südlichen Randes des Hadschar-Gebirges bergen zahlreiche Sehenswürdigkeiten und somit auch Anziehungspunkte für die zunehmende Anzahl von Flug- und Schiffstouristen, die von Maskat aus mit Bussen oder Jeep-Konvois in´s Hinterland gebracht werden -
und bereits auch hier reichlich authentische Andenken erwerben können...
Schlichte Räume mit zum Teil reich dekorierten Holzdecken, allerdings in der Regel ohne Mobiliar oder sonstige Innen-einrichtungen ...
Zahlreiche Stadtansichten sind geprägt von alten Burgen, viele sind restauriert und für geringen Eintritt zu besichtigen
 alles ohne Hochhäuser und damit entschieden charmanter ! Nur die eine oder andere Reihenhaussiedlung, gerne auch im wüstenähnlichen Nirgendwo platziert, kann fast noch fantasieloser ausfallen als in heimischen Gefilden !
Egal, ob ein Stadtviertel in der Hauptstadt Maskat oder Vorstadtsiedlungen irgendwo in der Bergregion des Hadschargebirges oder ein Städtchen am Meer -
Also keine Bange, wir sind noch nicht völlig selbstverliebt abgedreht, aber diesen kleinen Nachtrag eines begabten Karikaturisten vom Traveller Festival in Dubai wollten wir euch natürlich nicht vorenthalten ...
 
Wie also beginnen, wenn es um die Beschreibung eines Landes geht, dass nicht nur uns auf Anhieb wesentlich symphatischer erscheint als das auf allen Ebenen abgehobene Dubai? Starten wir mit ersten äusserlichen Eindrücken, z.B. dem grundsätzlich unterschiedlichen Erscheinungsbild von Städten und Dörfern ...
 Oman !
 Oh wie schön ist ...